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PROJEKTE
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| Projektname: | Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche - Aufbau "Lacrima"-Trauerzentrum | |
| Träger: | Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. | |
| Gesamtkosten: | 128.276,96 € | |
| Förderung: | 52.798,25 € | |
| Eigenanteil: | Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. | |
| Projektgebiet: | Kempten, Landkreis OA | |
| Partner: | Hospizverein Kempten, Relevante Stellen (Jugendämter, Schulen, Kindergärten, Praxen, Vereine etc.) | |
| Laufzeit: | 2023-2025 | |
| Förderinstrument: | LEADER in ELER 2014-2022 | | |
Aufbau Lacrima-Trauerzentrum
Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Wenn Menschen im Kindes- oder Jugendalter erleben müssen, dass ein geliebter Mensch stirbt, prägt das das ganze Leben. Viele haben noch als Erwachsene psychische Probleme, wenn der Schicksalsschlag nicht aufgearbeitet wurde. Durch die Pandemie hat sich der Bedarf an Hilfsangeboten für trauernde Kinder verschärft. Auch der Ukrainekrieg und das Ankommen vieler Flüchtlingskinder im Allgäu, die beispielsweise Väter im Kriegsland zurücklassen mussten, trägt dazu bei, dass Angebote für Trauernde immer wichtiger werden. Kinder und Jugendliche befinden sich in einer sensiblen Entwicklungsphase und sind sehr verletzlich. Die Johanniter sind erfahrene Träger eines Angebots, das sich seit 20 Jahren für trauernde Kinder einsetzt. Mit „Lacrima“ wird an verschiedenen Standorten in ganz Deutschland ein Hilfsangebot umgesetzt, das sich an trauernde Kinder und ihre Angehörigen richtet. Im Herbst 2020 kam der Hospizverein Kempten auf die Johanniter zu, um gemeinsam einen Lacrima-Standort in Kempten aufzubauen. Dieser Wunsch kam auch aus der Bevölkerung. Dafür braucht es eine kompetente Trauerbegleitung, die in Form von Gruppenarbeit regelmäßig stattfinden und altersgerechte Beschäftigung inkludieren soll. Das Angebot muss niedrigschwellig sein, auf individuelle Bedürfnisse eingehen und auch präventiv angeboten werden. Da die Familien schwer belastet sind und bei Tod eines Elternteils finanzielle Einbußen den Alltag erschweren, muss die Trauerbegleitung kostenlos sein. Im Allgäu gibt es bislang kein Angebot dieser Art. Bestehende Angebote haben ihren Schwerpunkt im therapeutischen Bereich und lange Wartelisten. Sie sind von ärztlichen Rezepten abhängig und können nur Kinder aufnehmen, die diagnostizierte Auffälligkeiten aufweisen. Gruppenangebote sind im Zuge der Pandemie weggebrochen. Insgesamt stehen zu wenige Plätze zur Verfügung und Anlaufstellen wie der Hospizverein können diese nicht weitervermitteln.
Maßnahmen
- Trauergruppen: Im Mittelpunkt des geplanten Angebots steht der Aufbau von Trauergruppen (ab 6 Jahren und für Jugendliche ab 13 Jahren, plus Elterngruppe), in denen sich die Betroffenen in geschütztem Rahmen treffen. Durch die intensive Betreuung im 2:1-Schlüssel bekommt jedes Kind die individuelle Begleitung, die es in dieser schwierigen Situation benötigt. Die Dauer der Teilnahme können die Familien selbst bestimmen. Es ist der Aufbau von mindestens zwei Kinder- und zwei Elterngruppen sowie einer Jugendgruppe geplant.
- Räume: Ausstattung geeigneter Räumlichkeiten.
- Personalstelle: 20 Wochenstunden (SozialpädagogIn). Die hauptamtliche Kraft leitet und organisiert das Angebot, ist selbst in die Gruppenarbeit eingebunden und koordiniert den Einsatz von Ehrenamtlichen.
- Ehrenamt: Der Großteil der Betreuungsarbeit soll von Ehrenamtlichen geleistet werden. Sie werden für die verantwortungsvolle Aufgabe sorgfältig ausgewählt und intensiv zum Trauerbegleiter bzw. Trauerbegleiterin geschult. Um die anspruchsvolle Aufgabe zu begleiten und die Qualität der Arbeit zu sichern, werden fortlaufend Supervisionen durchgeführt.
- Öffentlichkeitsarbeit: Folder, Plakate, Projektberichte etc. werden erstellt und regelmäßige Treffen zur Abstimmung mit den regionalen Akteuren durchgeführt
Projektziele
Mit dem Aufbau der Lacrima-Trauerbegleitung in Kempten/Oberallgäu möchten die Johanniter die Situation von trauernden Kindern und Jugendlichen hier deutlich verbessern. Außerdem soll Lacrima trauernde Angehörige stärken, Angehörigen Hilfestellung geben im Umgang mit ihrem trauernden Kind, pädagogischem Personal bei Fragestellungen zum Thema Kindertrauer zur Seite stehen und gesellschaftliche Aufklärungsarbeit leisten und zur Enttabuisierung der Themen Sterben, Tod und Trauer beitragen. Lacrima soll dazu beitragen, dass trauernde Kinder trotz des frühen Schicksalsschlags positiv und gesund ins Leben starten.
Bezug zur Lokalen Entwicklungsstrategie
HZ 1.3 Den Wirtschaftsstandort Oberallgäu durch Maßnahmen zur Fachkräfte- und Qualitätssicherung sowie im Flächenmanagement stärken
HZ 3.1 Attraktive Dorfstrukturen für alle Altersgruppen sichern
HZ 3.2 Unterstützungs-, Beratungs- und Betreuungsangebote für besondere Bevölkerungsgruppen entwickeln
HZ 4.4 Kooperation im Oberallgäu, im Netzwerk Regionalentwicklung Allgäu und mit anderen Regionen unterstützen
Status
Bewilligt |
Bildnachweis:
Bild rechts/Icon Übersichtsseite: pixabay
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