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PROJEKTE
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| Projektname: | Stadt&Land gestalten:Ein inklusives Jugendbeteiligungsprojekt | |
| Träger: | Volkshochschule Kempten e.V. | |
| Gesamtkosten: | 202.361,54 € | |
| Förderung: | 101.180,77 € | |
| Eigenanteil: | Träger | |
| Projektgebiet: | Kempten und Landkreis Oberallgäu | |
| Laufzeit: | 10/2024 - 12/2026 | |
| Förderinstrument: | LEADER in ELER 2023-2027 | | |
Stadt und Land gestalten
Ein inklusives Jugendbeteiligungsprojekt
Ausgangssituation und Handlungsbedarf
Die Projektidee wurde durch die zunehmende Verschärfung gesellschaftlicher Krisen, des Klimawandels und der Digitalisierung, die insbesondere auch jugendliche Lebenswelten betreffen, angestoßen. Damit Jugendliche sich diesen Herausforderungen nicht passiv oder ohnmächtig gegenübersehen, sondern sich als aktive Gestalter*innen erleben, verlangt es nach innovativen Beteiligungsformaten. Mit dem hier beantragten Projekt soll ein solch zielgruppengerechtes Angebot geschaffen werden, das Jugendliche dazu ermutigt, sich mit ihren Ideen einzubringen und ermöglicht, ihre Fähigkeiten zu entdecken sowie ihre Handlungen als wirksam zu erleben. Dabei soll das Projekt thematisch insbesondere darauf abzielen, innovative Visionen zu erarbeiten, die die Region Oberallgäu-Kempten nachhaltig weiterentwickeln und einen lokalen Beitrag zur globalen Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung leisten. Besonderes Augenmerk liegt bei der Projektumsetzung darauf, Jugendliche aus Stadt und Land, unterschiedlichen sozioökonomischen und soziokulturellen Hintergründen sowie Schulformen als auch Jugendliche mit Behinderung zu erreichen und sie zu motivieren, sich für ihre Ideen und Überzeugungen einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.
Seit 2021 wurden verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten in kleinem Rahmen im Stadtgebiet Kempten sehr erfolgreich angeboten, die von Jugendlichen im hohen Maße nachgefragt wurden. Dabei konnte ein Bedarf im LAG-Gebiet an Angeboten für Jugendliche im ländlichen Raum sowie ein Bedarf an inklusiven Strukturen der Jugendbeteiligung identifiziert werden, denen sich mit diesem Projekt gewidmet werden soll. So soll die Initiierung und langfristige Etablierung von Partnerschaften mit Mittelschulen sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung Ziel des inklusiven Beteiligungsprojekts sein, um so insbesondere auch Jugendlichen eine Teilhabe am Projekt zu ermöglichen, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft und/oder einer Behinderung oftmals weniger Zugang zu Angeboten der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) haben.
Ziele und Maßnahmen im Projekt
Personalkosten
Projektmanagement zur inhaltlichen und künstlerischen Konzeption, Koordination und Umsetzung, Evaluation, zur inklusiven Öffnung des Projekts sowie zur medienpädagogischen Konzeption und Umsetzung (54 Wochenstunden, 1,38 AK). Besetzt werden die Personalstellen mit pädagogischen Fachkräften.
Anfallende Kosten für Verbrauchsmaterial, Lizenzen für digitale Programme sowie weitere Ausstattungsmaterialien werden aufgrund des nicht abzuschätzenden Bedarfs durch den Projektträger selbst finanziert.
Erwartete Ergebnisse
- Schaffung zielgruppengerechter Beteiligungsformate für Jugendliche aus der Region Oberallgäu-Kempten. Grundlage für die Beteiligungsformate und die zu behandelnden Themen bildet der Ansatz "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
- Vermittlung von Wissen u. Kompetenz über den adäquaten Einsatz digitaler und analoger Tools u. im kollaborativen Arbeiten
- Erweiterung der Präsentationskompetenz und des demokratischen Verständnisses der Jugendlichen
- Sensibilisierung der Jugendlichen für gesellschaftsrelevante und nachhaltige Themen im Rahmen von "BNE"
- Initiierung und Etablierung von Schulkooperationen
- Ausarbeitung und Erprobung eines inklusiven Konzepts, das die inklusive Öffnung für eine breitere Zielgruppe ermöglicht
- Vernetzung relevanter Akteure der Bildungslandschaft und weiteren Akteuren, um langfristige Kooperationen und Projekte im Bereich "BNE" zu ermöglichen (z.B. Bildungsbüro Oberallgäu, Lebenshilfe, Schulen, Jugendbeauftragte der Gemeinden etc.)
- Erarbeitung von Handlungsempfehlungen, die eine Übertragung auf andere Bildungs- und Jugendeinrichtungen ermöglichen
- Dokumentation des Projekts in einer Ergebnisbroschüre, in der sowohl der Arbeitsprozess als auch die gemeinsam mit den Jugendlichen erarbeiteten Ergebnisse ausgeführt werden. Diese soll in den EU-Jugenddialog eingebracht werden.
Um die o.g. Projektziele zu erreichen, orientieren wir uns an der Methode Zukunftswerkstatt, um die Jugendlichen als Expert*innen ihres Alltags ins Zentrum der gemeinsamen Arbeit zu stellen. Ausgehend von ihrem Wissen und Erfahrungen wird erarbeitet, wo die Jugendlichen selbst Berührungspunkte zum Thema nachhaltige Entwicklung haben. Um die komplexen Inhalte jugendgerecht zu vermitteln, werden im gesamten Projektverlauf kunst- und medienpädagogische Methoden der kulturellen Bildung eingesetzt. Darüber hinaus spielt die Demokratiebildung eine zentrale Rolle, indem durch Diskussionen und den Einsatz philosophischer Gedankenexperimente erfahrbar wird, dass gerechte Ideen immer nur unter Einbezug vielfältiger Perspektiven gefunden werden können. Im Verlauf des Projekts werden bedürfnisorientierte Partizipationsmöglichkeiten angeboten, wie die gemeinsame Gestaltung von Projektpräsentationen und die eigenständige Arbeit in Fokusgruppen. Im gemeinsamen Arbeiten soll ein Schwerpunkt darauf gelegt werden, Jugendliche aus Stadt und Land und die oftmals unterschiedlichen Lebenswelten zusammenzuführen, voneinander zu lernen und sich auszutauschen.
Insgesamt wird das Projekt von folgenden vier Säulen getragen werden:
1. Säule, "Zukunft gestalten"-Werkstatt (Altersgruppe 12-14 Jahre): In mehrtägigen Ferienprogrammen durchlaufen Jugend- liche Zukunftswerkstätten und erarbeiten Ideen für eine nachhaltige Entwicklung ihrer Heimatregion Oberallgäu-Kempten
2. Säule, Schul- und Bildungskooperationen: 7. Klassen aus Mittelschulen erarbeiten an einigen Terminen übers Schuljahr hinweg Ideen für eine nachhaltige Zukunft und präsentieren sie in Ausstellungen in den Gemeinden.
3. Säule, "Zukunft gestalten"-AGs (Altersgruppe ab 14 Jahren): An Wochenendterminen und schulfreien Nachmittagen arbeiten Jugendliche mit diversen Methoden (wie z.B. Erstellung von Podcasts und Vlogs) an Schwerpunktthemen.
4. Säule, inklusive Öffnung des Projekts: Fokus ist die Konzeptentwicklung und Erprobung von inklusiven Projekteinheiten.
Das Dach der vier Säulen bilden gemeinsame Projektetappen, wie die Kuration jährlicher Projektpräsentationen inkl. Vernissage mit Entscheidungsträgern sowie öffentliche Ausstellungstage, an denen die Jugendlichen Bürger*innen aber auch Schulklassen ihre Ergebnisse in Form von Modellen, Videoinstallationen u.v.m. vorstellen können.
Bezug zur Lokalen Entwicklungsstrategie
HZ 3.3: Inklusive Angebote, Räume und Freiräume für Kinder und Jugendliche schaffen und fördern
HZ 3.4: Unterstützungsangebote für besondere Bevölkerungsgruppen entwickeln und ausbauen
HZ 4.2: Die Möglichkeiten der Digitalisierung zur Kommunikation nutzen und zielgruppengerechte Angebote schaffen
HZ 4.3: Lebenslanges Lernen durch den Ausbau und die Vernetzung von Bildungsangeboten und Orten fördern
Status
Bewilligt, Umsetzung läuft |
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Bildnachweis
Bild rechts/Icon Übersichtsseite: ReOA
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